tunesischer Politiker; Parlamentspräsident 2019-2021; Mitgründer (1981) und Vorsitzender der islamischen Ennahda-Partei; lebte 20 Jahre im Londoner Exil, Rückkehr nach Tunesien im Jan. 2011 während der "Jasminrevolution"

* 22. Juni 1941 El Hamma

Herkunft

Rachid Ghannouchi, sunnitischer Muslim, wurde am 22. Juni 1941 in der Oasenstadt El Hamma in der südtunesischen Provinz Gabès geboren und wuchs in einer religiös geprägten Bauernfamilie auf. Sein Vater war als Imam Vorsteher einer Moschee. G.s kulturelle Herkunft stand im Widerspruch zum säkulären, französisch beeinflussten Leben der Eliten in den Städten. 1956 endete das französische Protektorat, Tunesien erhielt die Unabhängigkeit, und 1957 wurde Habib Ben Ali Bourguiba für drei Jahrzehnte Staatsoberhaupt.

Ausbildung

G. besuchte eine Koranschule in Gabès. 1962 erwarb er in Tunis ein Theologie-Diplom an der islamischen Universität Zitouna, 1968 in Damaskus einen Licence-Abschluss in Philosophie.

Wirken

Weg zu einem gemäßigten politischen Islam

Weg zu einem gemäßigten politischen Islam1962-1964 unterrichtete G. als Grundschullehrer in der Stadt Gafsa. Beeinflusst vom ägyptischen Staatspräsidenten Gamal Abd el Nasser, der für arabische Kooperation, islamische Solidarität und Sozialismus stand, ging G. 1964 nach Kairo und studierte Landwirtschaft. Als die tunesischen Studenten dort aus politischen Gründen ausgewiesen wurden, floh er ins syrische Damaskus. Dort schloss er ...

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